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  • AutorenbildNadine

Warum Schildkröten das Frühjahr so besonders machen

Aktualisiert: 14. März 2020

Im Herbst war ich fast froh, als die Schildkröten abtauchten. Das tägliche Futtersuchen wird im Spätjahr mühsamer und das lästige Exkremente-aus-dem-Gehege-sammeln macht mir im Schmuddelwetter keinen Spaß mehr. Es wird kälter und ich habe keine Lust mehr, täglich die

Wasserschalen zu putzen. Außerdem will mein Mann das Wasser im Garten abstellen. Wie praktisch, dass die Schildkröten das genau so sehen. Sie wollen kaum mehr fressen und verdauen und schließlich nichts mehr trinken und tauchen irgendwann gar nicht mehr aus ihrer Schlafgrube auf.

"Ich liebe das Ende der Saison" , singt Reinhard Mey und ich summe mit. Endlich habe ich Zeit für andere Dinge...

Dann kommt der Januar und ich beginne, die Schildkröten zu vermissen. Ich sehe mir zahlreiche Fotos vom Vorjahr an, lese Schildkrötenbücher, Forumsbeiträge, Internetseiten und plane Verbesserungen des Geheges für die neue Saison. Irgendwann kommt der Februar und ich werde nervös. Geht es allen gut? Werden alle wieder auftauchen? Und ich kontrolliere die Kameras. War da etwa eine Maus im Gehege? Sollten die Breitrandschildkröten nicht zwischendurch mal ein Sonnenbad nehmen? Sind die Temperaturen nicht zu warm? Dann plötzlich wieder zu kalt? Das Gehege kommt mir nun sehr einsam vor. Und überhaupt, der Kaffee schmeckt nicht, ohne Schildkrötenbeobachtung. Bei schönem Wetter Ende Februar bin ich im Gehege und räum mal ein bisschen auf. Schneide zurück, schiele zur Grube und linse ins Frühbeet. Nichts. Tagelang.

Endlich schallt ein Freudenschrei durch Haus und Garten. Wiewennnixgewesenwäre sitzt die erste Schildkröte im Frühbeet. Alle Familienmitglieder müssen kommen und staunen und auch die Nachbarn haben es gehört: Die Schildkröten erwachen. Mit gewisser Regelmäßigkeit kommt nun eine nach der anderen hinzu.

Zuerst die Breitrandschildkröten, dann die THB. Ihre langsamen Bewegungen tun meinen Augen und meiner Seele gut. Unbeschreiblich ist das Gefühl, wenn sie anfangen zu trinken und zu fressen.

Alle Schildkrötenväter und -mütter in nah und fern, davon bin ich überzeugt, teilen in diesen Tagen mein tiefes Glück: Frühling, ja, du bist's, dich heiß' ich willkommen! (Eduard Mörike)

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